Kultur aufs Land bringen, das ist eines der Anliegen der Grunewald-Stiftung Dähre. Nicht nur, dass die Stifter Dr. Rolf Willi Grunewald und seine Frau Karin am Sonnabend auf das stiftungseigene Grundstück nach Eickhorst eingeladen hatten, um ihr Anliegen näher vorzustellen. Sie machten es auch möglich, dass am Abend das Rossini-Quartett aus Magdeburg mit seinen Gästen auf der mittlerweile 20. musikalisch-literarischen Entdeckungsreise entlang der Straße der Romanik erstmals Station in der Diesdorfer Klosterkirche machten – mit freiem Eintritt. Zuvor, so Sprecher Wolfgang Klose, hatte sich ein Auftritt in diesem Gotteshaus nicht ergeben. Die Mitwirkenden zeigten sich sehr glücklich, dass sie dies bei der besonderen Tour endlich nachholen konnten. Mitgebracht hatten die Gäste Werke von Menschen der schreibenden Künste, die Sachsen-Anhalt besucht oder auch hier geblieben sind. So sang Kammersängerin Undine Dreißig (Foto) das Stück Lascia ch’io pianga von Georg Friedrich Händel. Foto: Anke Pelczarski

Foto: Anke Pelczarski VOLKSSTIMME

Diesdorf – Die berühmtesten barocken Meister der Musik waren am Sonnabend im Geiste in der alten Diesdorfer Klosterkirche hörbar präsent. Mit festlichen Klängen in der spätromanischen Basilika begeisterte das wunderbare Rossini-Quartett mit Telemann, Händel und Bach. Außerhalb des Barock war lediglich der Komponist Camille Saint-Saëns (1835-1921) mit seinem berühmten „Ave Maria“ zu hören. 33 Jahre gibt es das Rossini-Quartett mittlerweile, über zwei Jahrzehnte lang war es als Kulturbotschafter des Landes Sachsen-Anhalt entlang der Straße der Romanik unterwegs. Am Sonnabend nun, sehr zur Freude des Publikums und unterstützt von der Grunewald-Stiftung, in Diesdorf. Dort erklang gleich zur Eröffnung eines der schönsten barocken Trompetenkonzerte überhaupt: Das Concerto in D-Dur von Telemann, welches Solist Rainer Auerbach, besonders stimmungsvoll interpretierte und später auch als Zugabe für das Publikum darbot.

Das Concerto in D-Dur von Telemann interpretierte Solo-Trompeter Rainer Auerbach mit dem Rossini-Quartett besonders stimmungsvoll. Foto: KAI ZUBER ALTMARKZEITUNG

Mezzosopranistin Undine Dreißig glänzte in Händels weltberühmter Arie „Lascia ch’io pianga“ und Flötistin Atsuko Koga interpretierte ganz im Sinne der alten Meister Telemanns Flötenkonzert D-Dur und Bachs Highlights aus der einzigartigen h-Moll-Suite mit ihrer Polonaise, dem Menuett und der Badinerie. Doch auch der geniale Dichtergeist von Heinrich Heine zog am Sonnabend in die Klosterkirche ein: Sprecher Wolfgang Klose, der durch das Programm führte, zitierte Teile der „Harzreise“. Mit einem großen Applaus entließ das Publikum die Kulturbotschafter und hofft auf ein baldiges Wiedersehen.

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