Künstlerin Charlotte Knappstein weckt Emotionen bei Akteuren des Theaterprojekts in Diesdorf

Am vergangenen Wochenende ging das Theaterprojekt „Tolle Truppe“ unter der künstlerischen Leitung von Charlotte Knappstein in die zweite Runde. Bereits im Herbst vergangenen Jahres absolvierten die theaterbegeisterten Jugendlichen und Erwachsenen ein zweitägiges Workshop Wochenende.

Um Gefühle und deren Darstellung vor Publikum ging es am Wochenende bei einem Workshop in Diesdorf. Dabei sollen den Mitwirkenden die Grundlagen der Theaterarbeit mit all ihren unterschiedlichen Bereichen vermittelt werden. Dazu zählen auch Atemtechniken, das Trainieren der eigenen Stimme, textliche Sicherheit, musikalische Anleitungen, Improvisation und Selbstvertrauen.

Während des Theater-Workshops gingen die Teilnehmer bei einer Achterbahnfahrt an ihre Grenzen und hatten grenzenlosen Spaß. Fotos: Oliver Becker VOLKSSTIMME

Und gerade bei der Sonderform des Theaters, dem Improvisationstheater, gäbe es fünf goldene Regeln, die es zu beachten gelte, so die ausgebildete Schauspielerin, Sängerin und Theaterpädagogin. Sie nannte: „der Mut zum Scheitern, das Annehmen von Angeboten; die Fähigkeit, den Kopf loszulassen, natürlich der Spaß an der Sache und auch sagen zu können: ja und statt ja aber.“

Mit Improvisationen Neuland betreten

Doch der größte Teil der Mitwirkenden, deren Wiegen in Syrien, Indien, Korea, den Niederlanden und Deutschland standen, konnte schon Theatererfahrungen vorweisen. Waren sie doch schon in einige Projekte eingebunden, wie sie im Gespräch versicherten. Dennoch sollte bei diesem Workshop Neuland betreten werden. Denn wenn es zuvor bei anderen Theateraufführungen einen festen Fahrplan gab, war bei diesem Improvisationstheater eigene Kreativität gefragt, und auch gehöre eine ordentliche Portion Mut dazu, wie die Teilnehmer bekannten. Denn beim Improvisationstheater weiß niemand zu Beginn und während der Aufführung, wo die Reise hingehen wird. Vorgegeben war einzig das Thema.

Gruppenaktionen für die Jugendlichen auch bei der Aufwärmphase des Workshops vor dem Schauspiel.
Fotos: Oliver Becker VOLKSSTIMME

Bei diesem Workshop hatte sich Charlotte Knappstein auf das Thema Grenzen festgelegt. Was dieses genau umfasst, das loteten die zumeist jugendlichen Teilnehmer in gemeinsamen Gesprächen aus. Grenzen gebe es überall, waren sie sich einig. Grenzen können scharf gezogen sein, aber auch ineinander übergehen. Und es gebe Dinge, die bar jeder Grenze seien. Grenzen sollten erkannt und eingehalten werden. Sie verdienen Respekt, können einschränken aber auch überwunden werden. Welche Begriffe brächten die Teilnehmer mit dem Wort Grenzen in Zusammenhang, wollte die Kursleiterin wissen. Angst, Distanz, Krieg, Einsamkeit, Sexualität oder Trauer, notierte sie auf ein Papier. Aber auch die Worte Mut, Freiheit, Überschreitung, Sehnsucht und Gefühle wurden genannt. Das Gegenteil von Grenzen sei grenzenlos, fuhr sie fort. Wann fände dieses Wort Anwendung?

Ziel des Projekts kreativ umgesetzt

Auch hierbei zeigten sich die Teilnehmer kreativ und nannten Begriffe wie Liebe, Fantasie, Heimweh, Ideen, Kreativität und Sehnsucht.

Charlotte Knappstein zeigte sich sehr zufrieden. Denn die Teilnehmer hatten die besten Voraussetzungen für ihr Projekt, dem Improvisationstheater. In einer improvisierten Achterbahnfahrt, die ebenfalls grenzenlose Gefühle erzeugen kann, bewiesen sie, dass sie das Anliegen des Projektes gut umsetzen und dabei noch eine Menge Spaß haben konnten. Am gestrigen Montag sollte das Stück in der Begegnungsstätte der Seniorenresidenz vor Bewohnern aufgeführt werden, die dabei zu einem Teil des Stückes werden sollten. Das nächste Projekt, das den Titel „Metamorphose“ trägt, ist schon in der Vorbereitung, so Charlotte Knappstein. Die Workshops finden in Diesdorf und Neulingen statt und als Aufführungsorte sind Diesdorf, Salzwedel, Neulingen und Zichtau vorgesehen.

Als Initiatorin des Projektes in der Seniorenbegegnungsstätte der Seniorenresidenz Am Klostergarten benannte Charlotte Knappstein die Volkssolidarität Sachsen-Anhalt und im Konkreten die Leiterin der Ortsgruppe Diesdorf, Angelika Scholz. Das generationsübergreifende Vorhaben fand Förderung durch den Altmarkkreis Salzwedel und die Grunewald-Stiftung.

Alle Teilnehmer des Workshops waren geimpft oder genesen und hatten sich extra vor dem Workshop testen lassen.

Quelle: Oliver Becker VOLKSSTIMME

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